Der Kandelfelsen

Zum Kandelfelsen gibt es mehrere Versionen der Saga. Zum einen sollen es Hexen in der Walpurgisnacht gewesen sein, die den Fels zum Einsturz gebracht haben, zum anderen gibt es folgende Sage.

Es soll der Teufel selbst sein, der auf der Spitze des Kandelfelsen hauste und immerzu danach strebte den großen See im inneren des Berges freizulegen und somit das gesamte Gebiet samt Bewohnern auszulöschen. Mit Hilfe eines kleinen Jungen, der als Hirte in Siensbach Kühe hütete wollte er dieses Vorhaben angehen.

Eines Tages sprach er den Jungen als Jäger verkleidet an, der zerlumpte Kleidung trug und auch sonst schlecht behandelt wurde. Der Teufel erzählte, dass viel Silber und Gold im Kandel versteckt sein soll und er lediglich den Felsen davor wegschieben musste. Der Junge stimmte zu und erschien tags darauf mit vier Ochsen oben am Gipfel, wo der Teufel bereits wartete. Dieser hatte einen Eisenring am Felsbrocken angebracht, in den der Junge Hirte sein Seil durchzog und an die Ochsen band. Dann trieb er die Tiere an und sagte: „Nun denn, in Gottes Namen!“

Plötzlich ertönte wie aus dem Nichts ein Gewitter: Blitze zuckten, ein Sturm wütete und der Donner grollte als gäbe es kein Morgen mehr. Der Junge fiel sogleich in Ohnmacht und als er wieder erwachte war der Teufel mit samt dem Eisenring verschwunden.

Im Kandelfelsen jedoch hatte sich ein Riss gebildet aus dem eine kleine Wasserquelle hervorging, die fortan der großen Wassernot in Siensbach ein Ende setzte.